Der Junge und sein Vater sind aus nie erklärten Gründen an Bord dieses Schiffes. Der Vater spielt mit den Ausländern und der Junge streift auf dem Schiff umher und baut eine schüchterne Beziehung zu dem schwarzen Hengst auf. Dann fegt ein großer Sturm über den Ozean und das Schiff fängt Feuer und ist verloren. Der Junge und der Hengst werden in die kochende See geschleudert. Das Pferd rettet den Jungen irgendwie, und in der Stille des nächsten Morgens finden sich beide auf einer einsamen Insel wieder.
Diese Sequenz – der Sturm, der Untergang des Schiffes, die Tortur auf See – ist ein triumphaler Einsatz von Spezialeffekten, Miniaturmodellen, Rückprojektion, Schnitt und all den handwerklichen Tricks, die zur Verfilmung einer Fantasie gehören. Der Regisseur Carroll Ballard nutzte den großen Wassertank der Cinecitta-Studios in Rom für die Sturmszenen; ein Modellschiff, das völlig echt aussieht, brennt und sinkt kopfüber, seine Propeller drehen sich langsam in der Luft, während das Pferd und der Junge im Vordergrund kämpfen.
Das Pferd in diesem Film (es heißt Cass Ole) muss eine Leistung erbringen, wie sie nur wenige Filmpferde je erbracht haben. Aber seine schönste Szene ist die ruhigste, die sich einige Tage nach dem Schiffbruch auf der Insel abspielt. Ballard und sein Kameramann Caleb Deschanel haben die Stimmung des Ortes mit gigantischen, ruhigen Naturpanoramen bereits etabliert. Der Junge versucht, einen Fisch aufzuspießen. Das Pferd streift rastlos von den Stränden zu den Klippen. Und dann zeigt Ballard in einer einzigen, lange gehaltenen Einstellung, wie der Junge das Pferd einlädt, ihm aus der Hand zu fressen.
Es ist hier entscheidend, dass diese Aktion in einer einzigen Einstellung zu sehen ist; viele kurze Schnitte, zusammengeschnitten, wären einfach die Arbeit der Filmemacher. Aber die eine ununterbrochene Einstellung, mit dem Pferd am einen Rand des Bildschirms und dem Jungen am anderen, und die langsame Annäherung des Jungen und das unbeholfene Vorrücken und Zurückweichen des Pferdes, zeigt uns eine Beziehung zwischen Mensch und Tier, die seltsam bewegend ist.
Alle diese Szenen des Jungen und des Pferdes auf der Insel sind zu schätzen, besonders eine Montage, die unter Wasser fotografiert wurde und die Beine der beiden zeigt, wie sie in der Brandung planschen. Es gibt auch wunderbar gruselige Sequenzen, wie die, in der der Junge aufwacht und wenige Meter von ihm entfernt im Sand eine giftige Schlange entdeckt. Diese Szene macht sich den Hass und die Angst der Pferde vor Schlangen zunutze und wird zu einem furchtbar spannenden Höhepunkt zusammengeschnitten.