Abstract
Zielsetzung: Bestimmung der Beziehung zwischen Sprachlateralisation und Handpräferenz und der praktischen Leistung nach links- und rechtshemisphärischen Amobarbital-induzierten Inaktivierungen.
Hintergrund: Patienten, die aufgrund einer linken Hirnfunktionsstörung aphasisch sind, weisen häufig auch eine ideomotorische Apraxie auf, bei der sie zeitliche, räumliche und posturale Fehler bei erlernten geschickten Bewegungen machen. Die hemisphärische Lateralisierung der Systeme, die die ideomotorische Praxis bei Patienten mit atypischer zerebraler Sprachdominanz (d.h. bilaterale oder rechtshemisphärische Sprachfunktion) vermitteln, bleibt jedoch unklar.
Methoden: Zu den Probanden gehörten 90 Patienten mit hartnäckigen Anfällen, die sich im Rahmen ihrer präoperativen Untersuchung für eine Epilepsieoperation dem intrakarotiden Amobarbitalverfahren (IAP) unterzogen. Die Handpräferenz wurde anhand des Benton Handedness Questionnaire ermittelt. Die Praxis wurde anhand der Leistung der Probanden beim pantomimischen Gebrauch von vier abgebildeten Werkzeugen bewertet.
Ergebnisse: Während der linken IAP machten Patienten mit typischer Sprachdominanz mehr ideomotorische apraxische Fehler als Patienten mit atypischer Sprachdominanz. Während des rechten IAP machten Patienten mit atypischer Sprachdominanz mehr ideomotorische apraxische Fehler als Patienten mit typischer Sprachdominanz. Insgesamt machten die Patienten mit atypischer Sprachdominanz weniger ideomotorische apraxische Fehler als die Patienten mit typischer Sprachdominanz. Diese Zusammenhänge waren unabhängig von der Handpräferenz vorhanden.