Hintergrund: In der heutigen Zeit und angesichts der zunehmenden Besorgnis über das Körperbild sind laparoskopische Chirurgen mit einer steigenden Zahl von Patienten konfrontiert, die aus kosmetischen Gründen den Nabel narbenfrei erhalten möchten. Die laparoskopische Single-Incision-Chirurgie (SILS) über den suprapubischen Zugang zur Appendektomie bietet zwar die Vorteile der SILS über einen Nabelschnitt, lässt aber den sichtbaren Bauchraum ohne Narben. Außerdem wird das Einsetzen eines zusätzlichen Ports bei Patienten mit retrozentraler oder eitriger oder gangränöser akuter Appendizitis, die eine intraabdominale Drainage erfordert, vermieden. In diesem Bericht werden die ersten Erfahrungen mit der suprapubischen SILS-Appendektomie beschrieben.

Methoden: Zwischen September 2009 und Dezember 2010 wurden Patienten mit akuter Appendizitis, die in die Abteilung für Allgemeinchirurgie und Notfälle der Einrichtung der Autoren eingeliefert wurden und die einer SILS-Appendektomie über den suprapubischen Zugang zustimmten, in eine prospektive Studie aufgenommen. Demografische Daten, klinische Merkmale und das Operationsergebnis wurden erfasst.

Ergebnisse: Insgesamt 20 Patienten (12 Männer und 8 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 30 ± 3 Jahren unterzogen sich einer suprapubischen SILS-Appendektomie. Die mittlere Dauer der Operation betrug 40 ± 7 min. Bei vier Patienten war das Legen einer Saugdrainage erforderlich. Die mittlere Dauer des Krankenhausaufenthalts betrug 2 ± 0,5 Tage. Die Operation wurde bei allen Patienten erfolgreich abgeschlossen, und eine Umstellung auf eine Multiport- oder offene Operation war nicht erforderlich. Es traten keine intra- oder postoperativen Komplikationen auf. Bei allen Patienten war das Erscheinungsbild der suprapubischen Wunde 7 Tage nach dem Eingriff gut.

Schlussfolgerung: Die suprapubische SILS-Appendektomie bietet bessere, kosmetisch ansprechende Ergebnisse als der Standard-Nabelzugang. Bei retrozökaler, eitriger oder gangränöser akuter Appendizitis erleichtert die Sicht über den suprapubischen Zugang den Zugang und die Dissektion des Wurmfortsatzes und ermöglicht die Exteriorisation einer Drainage ohne neue seitliche Inzisionen.

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