Session Initiation Protocol (SIP)-Trunking ist ein von einem Kommunikationsdienstleister angebotener Dienst, der das Protokoll zur Bereitstellung von Voice-over-IP (VoIP)-Konnektivität zwischen einem Telefonsystem vor Ort und dem öffentlichen Telefonnetz (PSTN) verwendet. SIP wird für den Aufbau, die Verwaltung und den Abbau von Anrufen verwendet. SIP-Trunking wird in der Regel als Ersatz für digitale Primary Rate Interfaces (PRIs) verkauft, die auf Zeitmultiplexing (TDM) basieren.
SIP-Trunking wird von Kommunikationsdienstleistern auf der ganzen Welt eingesetzt, von denen viele es verwenden, um ihre TDM-basierten Dienste zu ersetzen. Durch die Bereitstellung von SIP-Trunking über die bestehende Ethernet- oder MPLS-Netzinfrastruktur (Multiprotocol Label Switching) reduzieren die Anbieter die Kosten und die Komplexität der Verwaltung, die mit älteren digitalen Plattformen verbunden sind, und stellen gleichzeitig zusätzliche Funktionen bereit.
Vorteile von SIP-Trunking
Aus Sicht des Kunden bietet SIP-Trunking eine größere Kaufflexibilität als TDM. TDM-Trunks unterstützen in der Regel mindestens 23 Sprachkanäle, während SIP-Trunks in beliebiger Anzahl erworben werden können, ohne dass eine dedizierte WAN-Leitung (Wide Area Network) erforderlich ist. Kunden können SIP-Trunks über bestehende WAN-Dienste, dedizierte WAN-Verbindungen oder sogar das öffentliche Internet implementieren.
SIP-Trunking-Architektur
SIP-Trunking-Architekturen sehen in der Regel einen Session Border Controller (SBC) vor, der die Verbindung zwischen dem SIP-Trunk und der Telefonanlage vor Ort vermittelt. SBCs bieten einen zentralen Punkt für die Verwaltung von Sicherheit, Anrufweiterleitungsrichtlinien, Nummerierungsplänen und Transcodierung von Sprachcodecs.
SIP-Trunking-Anbieter können zusätzliche Dienste anbieten, darunter:
- Verschlüsselung von Sprachanrufen, um Sicherheitsanforderungen zu erfüllen;
- Routing von Anrufen zu 911-Diensten mit entsprechenden Informationen zum Anruferstandort;
- Failover auf Backup-Leitungen und -Standorte;
- Bereitstellung von Leitungen über eine webbasierte Schnittstelle;
- Verbindung mit Mobilfunknetzen, so dass ein auf einem Mobiltelefon getätigter Anruf auch auf einem Tischtelefon klingelt;
- Schutz vor Mautbetrug;
- Schutz vor DoS (Denial-of-Service);
- virtuelle eingehende Telefonnummern, einschließlich 800-Nummern-Dienste;
- Nutzungs- und Leistungsberichte; und
- die Möglichkeit, Anrufe je nach Anrufvolumen, Anrufquelle oder anderen Richtlinien an mehrere Standorte weiterzuleiten.