In der Literaturkritik ist Purpurprosa ein Prosatext, der so extravagant, verschnörkelt oder blumig ist, dass er den Fluss unterbricht und übermäßig viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Purpurprosa zeichnet sich durch den übermäßigen Gebrauch von Adjektiven, Adverbien und Metaphern aus. Wenn sie sich auf bestimmte Passagen beschränkt, kann man sie als violette Flecken oder violette Passagen bezeichnen, die sich vom Rest des Werks abheben.
Violette Prosa wird dafür kritisiert, dass sie den Sinn des Textes eines Autors durch übermäßige Verwendung melodramatischer und phantasievoller Beschreibungen entsättigt. Da es keine genaue Regel oder absolute Definition dafür gibt, was purpurne Prosa ist, ist die Entscheidung, ob ein Text, eine Passage oder ein ganzes Werk ihr zum Opfer fällt, eine eher subjektive Entscheidung. Paul West meint: „Es gehört schon eine gewisse Frechheit dazu, sich für Prosa einzusetzen, die reich, saftig und voller Neuerungen ist. Lila ist unmoralisch, undemokratisch und unaufrichtig; im besten Fall kunstvoll, im schlimmsten Fall der vernichtende Engel der Verderbtheit.“