Im Rahmen ihrer Aufgabe, Leitlinien für die Myelom-Behandlung und -Diagnose zu erstellen, hat die International Myeloma Working Group (IMWG) soeben Leitlinien für die Ganzkörper-CT mit niedriger Dosis veröffentlicht, ein bildgebendes Verfahren zur Beurteilung von Knochenerkrankungen. Dieser neue, frei zugängliche Bericht im Blood Cancer Journal ist äußerst hilfreich, um den Wert der Ganzkörper-Low-Dose-CT (WBLDCT) zu erläutern und die Kostenerstattung für ihren Einsatz zu rechtfertigen.
Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass die WBLDCT den Standard-Röntgenaufnahmen (der sogenannten Skelettuntersuchung) vorzuziehen ist. Mit der WBLDCT können Knochenläsionen bei mehr als 20 Prozent der Patienten erkannt werden, wenn die Standardröntgenaufnahmen normal/negativ sind. Eindeutig empfindlicher! Dies ist besonders wichtig, da der Nachweis von Knochenschädigungen eine eindeutige Indikation für den Beginn oder die Wiederaufnahme der Behandlung darstellt. Darüber hinaus ist die WBLDCT weithin verfügbar, relativ preiswert und patientenfreundlich (Scannen in wenigen Minuten), beispielsweise im Vergleich zu einer erweiterten MRT-Auswertung.
Der IMWG-Bericht hat einen immensen praktischen Wert. Er beschreibt detailliert, wie die Scans durchzuführen und die Ergebnisse zu berichten sind. Es ist zu hoffen, dass diese Leitlinien den Wechsel von der Standard-Röntgenuntersuchung zur CT beschleunigen werden. Patienten können ihre behandelnden Ärzte auf die Verfügbarkeit dieses Referenzdokuments hinweisen.
Hinweis auf Rückfall nach Transplantation?
Eine weitere interessante und hilfreiche neue Veröffentlichung dokumentiert erstmals, dass ein Rückfall nach autologer Stammzelltransplantation (ASCT) durch eine so genannte „Immun(T-Zell)-Erschöpfung“ verursacht werden kann. Dies ist ein äußerst wertvolles Konzept, da es uns auf den potenziellen Wert einer Wiederbelebung der Immunantwort aufmerksam macht. Wenn die T-Zellen aktiviert werden, können sie die Restkrankheit kontrollieren. Angesichts all der neuen Immuntherapien, wie CAR-T-Zellen und bispezifische (BiTES), MoAbs (BCMA/T-Zellen), die derzeit in klinischen Studien erprobt werden, ist dies eine wirklich gute Nachricht. Weitere Arbeiten sind erforderlich, um diese Idee in klinischen Versuchen zu testen.
Genetische Therapie der Zukunft
Ein Bericht, der die Heilung einer genetischen Störung bei Mäusen mit Hilfe der CRISPR-Technologie am Children’s Hospital of Philadelphia dokumentiert und in Stat veröffentlicht wurde, ist ein wichtiger Grundsatzbeweis. In diesem Fall handelt es sich um eine tödliche Lebererkrankung. Es wurde eine relativ neue Technik zur Bearbeitung von Basen (Gen-Nukleotiden) verwendet. Es gab Befürchtungen, dass ein solches Gen-Editing aufgrund von „Off-Target-Effekten“ – d. h. der Veränderung von Genen zusätzlich zu dem schädlichen Gen – verheerende Folgen haben könnte. Doch der Genaustausch funktionierte, und die Mäuse lebten bis ins Erwachsenenalter. Kann diese Art von Technik bei der Behandlung des Myeloms eingesetzt werden? Wahrscheinlich ja, aber erst in ein paar Jahren! Dies ist ein Blick in die Zukunft der Gentherapie.
Wichtige Nachrichten aus den Bereichen Ernährung und Umwelt
Und schließlich eine Mischung aus guten und schlechten Nachrichten, die so etwas wie ein Alarmsignal für die Zukunft sind. Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat die Verwendung von sieben synthetischen Chemikalien in Lebensmitteln verboten. Dabei handelt es sich um Benzophenon, Ethylacrylat, Methyleugenol, Myrcen, Pulegon und Pyridin – alles Chemikalien, von denen Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben! Aber diese Chemikalien, die natürliche Aromen imitieren, werden häufig in verarbeiteten Lebensmitteln verwendet und stehen in engem Zusammenhang mit Krebs bei Tieren. Die FDA folgte einem Gesetz von 1938, das die Verwendung von Chemikalien, die bei Tieren Krebs verursachen, als Lebensmittelzusatzstoffe verbietet. Obwohl dies sehr vernünftig ist, ist es erfreulich, dass sich die FDA an dieses wichtige Gesetz hält. Das Grundprinzip lautet: Nicht schaden.
Im krassen Gegensatz dazu respektiert die US-Umweltschutzbehörde (EPA) weiterhin NICHT die Daten, die auf eine ernsthafte Toxizität hinweisen, die die Gesundheit beeinträchtigen und möglicherweise Krebs verursachen kann. Trotz einer neuen Studie, die auf die ernsten Gefahren des Unkrautvernichtungsmittels Roundup hinweist, behauptet die EPA, Roundup sei sicher. Die jüngste Studie deutet darauf hin, dass Roundup möglicherweise für das Bienensterben verantwortlich ist, bei dem die Bienenvölker zusammenbrechen. Das ist natürlich an sich schon schrecklich, aber es untermauert auch die Schlussfolgerung, dass Roundup NICHT sicher ist. Gleichzeitig hat die EPA das Büro, das die Wissenschaft berät, abgeschafft und die Spezialistin für Kindergesundheit, Dr. Ruth Etzel, eine hoch angesehene pädiatrische Wissenschaftlerin, die die am meisten gefährdete Gruppe berät, entlassen. Darüber hinaus wurde ein neuer Bericht der Vereinten Nationen über den Klimawandel veröffentlicht, ohne dass die EPA dazu Stellung genommen hat, obwohl die Umwelt und die Gesundheit bedroht sind.
*Aktualisierung: Die EPA wird ein wichtiges wissenschaftliches Gremium zur Überprüfung der Luftverschmutzung auflösen, berichtet die New York Times. Das Particulate Matter Review Panel hilft der Behörde bei der Bestimmung der Schadstoffwerte (Kohlenmonoxid, Feinstaub, Stickoxide, Schwefeldioxid, Blei und Ozon), die für die öffentliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung sind, da die Behörde prüft, ob die nationalen Luftqualitätsnormen überarbeitet werden sollen.
Hier können die Myeloma Warriors ansetzen! Sie können dazu beitragen, das Bewusstsein sowohl für die aufregenden Neuigkeiten für die Zukunft als auch für die potenziellen Risiken zu schärfen. Die „Warrior-in-Chiefs“ unter uns müssen wachsam und bereit sein, den Weg zu weisen, was zu suchen und was zu vermeiden ist – eine entscheidende Rolle, um eine gute Gesundheit für uns alle zu gewährleisten.
Dr. Brian G.M. Durie ist Vorsitzender der International Myeloma Foundation und sitzt in ihrem wissenschaftlichen Beirat. Außerdem ist er Vorsitzender der Internationalen Myelom-Arbeitsgruppe der IMF, einem Zusammenschluss von fast 200 Myelom-Experten aus der ganzen Welt. Dr. Durie leitet auch die Black Swan Research Initiative® der IMF.