Viele Menschen mit Diabetes leiden unter Beschwerden in den Beinen und Füßen wie Krämpfen, Taubheit, Kribbeln und Schmerzen. Die Ursachen dafür können eine schlechte Durchblutung, eine Nervenschädigung oder beides sein, und die zugrunde liegenden Ursachen werden als periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAD) und periphere Neuropathie bezeichnet. Obwohl beide durch einen hohen Blutzuckerspiegel ausgelöst zu werden scheinen und sich einige ihrer Symptome überschneiden, handelt es sich um zwei unterschiedliche Erkrankungen.
Bei der häufigsten Form der pAVK verengen und verhärten sich die Arterien in den Beinen (und manchmal auch in den Armen) aufgrund von Fettablagerungen, was zu einem verminderten Blutfluss in den Beinen und Füßen führt. Diese Erkrankung betrifft 8-12 Millionen Amerikaner und ist bei Menschen mit Diabetes weitaus häufiger als in der übrigen Bevölkerung: Etwa ein Drittel der über 50-jährigen Diabetiker hat eine pAVK, obwohl viele von ihnen nicht diagnostiziert werden. Zu den Symptomen der pAVK gehören Claudicatio intermittens (krampfartige Schmerzen in den Beinen, die beim Gehen auftreten und in Ruhe aufhören), Taubheit, Kälte oder Kribbeln in den Beinen und Füßen sowie eine langsame Heilung von Schnitten und Wunden an den betroffenen Extremitäten.
Diabetische periphere Neuropathie ist eine häufige Komplikation von Diabetes, bei der die Nerven in den Füßen und Beinen (und manchmal auch in den Händen und Armen) geschädigt werden, was zu Schmerzen und/oder Gefühlsverlust führt. Der genaue Mechanismus, durch den die Neuropathie entsteht, ist zwar nicht bekannt, doch entwickelt sich der Zustand in der Regel nach jahrelanger Belastung durch hohe Blutzuckerwerte. Geschwächte Nervenfasern können falsche Empfindungen in den Extremitäten auslösen, die oft als Schmerz oder Brennen empfunden werden; Krämpfe und extreme Berührungsempfindlichkeit können ebenfalls die Folge sein. Der Verlust von Nervenfasern kann zu Muskelschwäche, Taubheit, Verlust von Reflexen, Fußdeformitäten, Gangveränderungen und Störungen des Gleichgewichts und der Koordination führen. Es kann auch zu einem Verlust des Schmerz- und Temperaturempfindens kommen, was wiederum zu Blasen und Wunden bei Fußverletzungen führt, die nicht gespürt werden. Bei schlechter Durchblutung (z. B. als Folge einer pAVK) können solche Wunden nur langsam heilen, was zu Fußgeschwüren führt. Schließlich kann es zu Gangrän kommen, und Amputationen können notwendig werden.
Behandlungen
Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, um die Schmerzen und Beschwerden von pAVK und Neuropathie zu lindern. Die medikamentöse Behandlung ist oft die erste, die angeboten wird. Bei pAVK können Schmerzmittel, Blutverdünner und andere Medikamente, die die Durchblutung verbessern, verschrieben werden. Zu den Medikamenten, die bei peripherer Neuropathie verschrieben werden, gehören Schmerzmittel, bestimmte Antidepressiva und Antikonvulsiva sowie, als letztes Mittel, Narkotika. Viele Medikamente haben jedoch Nebenwirkungen und werden möglicherweise nicht vertragen. Bei Neuropathie gibt es auch Salben zur äußerlichen Anwendung und Therapien wie die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), bei der Strom zur Blockierung von Schmerzsignalen eingesetzt wird, und die monochromatische Infrarotenergietherapie, bei der Nahinfrarot-Energie zur Steigerung der Durchblutung und zur Schmerzlinderung eingesetzt wird. Gefäßoperationen wie Angioplastie oder Bypass können zur Behandlung von schwerer PAD eingesetzt werden, und eine Operation zur Beseitigung der Nervenkompression kann bei bestimmten Arten von Neuropathie helfen.
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Wenn das unmittelbare Problem eine eingeschränkte Durchblutung ist, ist eine einfache und kostengünstige ergänzende Therapie eine geführte Entspannungs- und Biofeedbackmethode namens WarmFeet. Diese markenrechtlich geschützte Geist-Körper-Technik kann die Durchblutung der Körperperipherie steigern und die Schmerzen lindern. Die regelmäßige Anwendung der WarmFeet-Methode hat auch positive Nebeneffekte, wie z. B. die Senkung des Blutdrucks und die Verbesserung der Bewältigungsfähigkeiten, beides sehr nützlich für Menschen mit Diabetes.
Wie Entspannung hilft
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es so gut tut, nach einem langen Tag die Füße hochzulegen und sich zu entspannen? Dafür gibt es eine physiologische Erklärung. Die Reaktionen des Körpers auf Stress und Entspannung liegen auf dem Kontinuum der Nervensystemaktivität an entgegengesetzten Extremen. Das Nervensystem hält im Allgemeinen ein Gleichgewicht zwischen dem Sympathikus (handlungsorientiert) und dem Parasympathikus (Ruhe und Erholung) aufrecht. Stress löst die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion des Sympathikus aus, die die Herzfrequenz, den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel erhöht und den Blutfluss zum Gehirn, zum Herzen und zur Skelettmuskulatur verstärkt. Diese Wirkungen werden häufig durch die Ausschüttung von Stresshormonen verlängert. Die Entspannung hingegen bewirkt eine Zunahme der parasympathischen Aktivität, die die Herzfrequenz und den Blutdruck senkt und das Blut von den Muskeln und lebenswichtigen Organen zum Verdauungssystem und zur Haut leitet. Dieser erhöhte Blutfluss zur Haut erwärmt diese und erhöht die Menge an Sauerstoff und Nährstoffen, die der Körperperipherie zur Verfügung steht.
Wenn der Körper sich entspannt, nutzt er auch Kohlenhydrate effizienter: Der Blutzuckerspiegel kann 2-4 Stunden nach der Entspannung sinken. Für Menschen, die Insulin verwenden, ist es wichtig, sich dieser Möglichkeit bewusst zu sein. Es ist daher ratsam, den Blutzuckerspiegel zu Beginn eines formellen Entspannungsprogramms häufiger zu kontrollieren.
Die WarmFeet-Technik
WarmFeet ist eine standardisierte Technik, die darauf abzielt, die natürliche Entspannungsreaktion des Körpers zu nutzen, die die peripheren Blutgefäße erweitert und die Durchblutung der Hände und Füße verbessert. Der erste Schritt der Technik ist die Einleitung der Entspannung: Anweisungen auf einer CD oder einem Tonband fordern den Anwender auf, durch bewusste Muskelentspannung und Atemarbeit Spannungen abzubauen.
Der zweite Schritt besteht in der Visualisierung, bei der sich die Person ein angenehmes oder warmes Gefühl um ihre Füße herum vorstellt. Die Visualisierung, also das Bilden eines mentalen Bildes, wird häufig zum Stressabbau und zur Selbstheilung eingesetzt und hat sich bei der Behandlung verschiedener Krankheiten bewährt. Sie ist besonders hilfreich, wenn sich der Körper in einem entspannten Zustand befindet. Als Bestandteil der WarmFeet-Technik ermöglicht die Visualisierung, dass sich die Füße noch wärmer oder wohler fühlen. Gesunde Ergebnisse oder gewünschte Heilung können ebenfalls visualisiert werden, und die Erinnerung an die Schönheit und Stärke der Beine und Füße in einem früheren Alter ist ein weiteres sehr ermutigendes und kraftvolles Bild. Die WarmFeet-Aufzeichnung schlägt verschiedene Bilder vor, die während des Visualisierungsteils der Entspannungssitzung verwendet werden können.
Die dritte Schlüsselkomponente der WarmFeet-Technik wird als unterstütztes thermisches Biofeedback bezeichnet. Biofeedback ist eine Methode, bei der Menschen gemessene Informationen über Veränderungen in körperlichen Prozessen nutzen, um bewusste Kontrolle über normalerweise unbewusste physiologische Funktionen (wie die Hauttemperatur) zu erlangen. In diesem Fall bedeutet assistiertes thermisches Biofeedback, dass die Hauttemperatur an einer bestimmten Stelle (z. B. an einem Finger oder dem großen Zeh) vor der Entspannung und danach erneut gemessen wird. Diese Vorher-Nachher-Anordnung ermöglicht es, die Zeit der Entspannung damit zu verbringen, sich zu entspannen, anstatt sich Gedanken über eine Temperaturveränderung zu machen. Ein Temperaturanstieg am Ende der WarmFeet-Technik zeigt an, dass ein entspannterer Zustand erreicht wurde. Wenn man sich daran erinnert, wie sich dieser entspannte Zustand anfühlt, und dieses Gefühl bei der nächsten Anwendung der Technik anstrebt, stärkt und verbessert man die Fähigkeit der Person, das gewünschte Ergebnis der Erhöhung der Hauttemperatur zu erreichen. Das Führen eines Protokolls über die Temperaturveränderungen verstärkt ebenfalls die Entwicklung dieser neuen Fähigkeit.
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Forschungsergebnisse
An der Universität von Wisconsin wurde eine Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit dieser Biofeedback-gestützten Entspannungstechnik zu testen. Eine randomisierte, kontrollierte, klinische Studie wurde an einer Gruppe von Personen durchgeführt, die seit mindestens 8 Wochen an chronischen, nicht heilenden Geschwüren an den Füßen litten, um festzustellen, ob die Entspannungstherapie den Heilungsprozess verbessern würde. Die Hälfte der Studienteilnehmer war Diabetiker, und alle befanden sich in der Behandlung eines Fußpflegers. Die medizinischen Ergebnisse waren hochsignifikant in Bezug auf eine verbesserte Wundheilung und ein verbessertes Empfinden. 14 von 16 Teilnehmern, die die Entspannungstechnik (16 Minuten lang an 5-7 Tagen pro Woche) praktizierten, heilten ihre chronischen Geschwüre innerhalb der 12-wöchigen Studienzeit vollständig ab. In der Kontrollgruppe, die die Technik nicht anwandte, heilten die Geschwüre nur bei 7 von 16 Teilnehmern ab. Nach Beendigung der Studie erlernten vier der Personen aus der Kontrollgruppe, deren Geschwüre nicht abgeheilt waren, die Entspannungstechnik. Obwohl ihre Geschwüre nun drei Monate älter waren als die im ersten Teil der Studie, heilten sie mit der Entspannungstechnik alle innerhalb von 13 Wochen ab. Diese Studie und andere Forschungsergebnisse wurden auf nationaler Ebene vorgestellt und in den medizinischen Fachzeitschriften Diabetes Care, Diabetes und Journal of the American Podiatric Medical Association veröffentlicht.
Bei klinischen Anwendungen der WarmFeet-Technik war die Schmerzlinderung das häufigste und bedeutendste Ergebnis. Ein Mann hatte zum Beispiel so starke Schmerzen in seinen Füßen, dass er weder essen noch schlafen konnte. Sein Arzt schlug ihm vor, die WarmFeet-Entspannungstechnik zu erlernen und sie täglich anzuwenden. Nach zwei Wochen war er fast schmerzfrei. Sein Gefäßchirurg, der wegen drohender Gangrän in den Zehen eine Amputation in Erwägung gezogen hatte, sah eine Verbesserung seines Gewebes und verschob die Operation vorerst. Der Mann war froh, schmerzfrei zu sein, und dankbar für die verbesserte Durchblutung, so dass er seinen Plan, über den Winter in den Süden zu fahren, weiterverfolgen konnte. Als er im Frühjahr nach Hause zurückkehrte, ging es ihm immer noch gut.
Erlernen der Anwendung von WarmFeet
Die WarmFeet-Technik kann als Selbsthilfebehandlung zur Schmerzlinderung und Heilung oder als vorbeugende Maßnahme zur Verbesserung der peripheren Durchblutung eingesetzt werden. Potenziellen Anwendern, die seit langem unter Schmerzen oder chronischen Geschwüren leiden, wird die Technik am besten von einer medizinischen Fachkraft vorgestellt, die ihnen dabei helfen kann, sich zu entspannen, und ihnen Ermutigung und Hoffnung gibt. Diese Einführungssitzung dauert in der Regel etwa 30-45 Minuten. Die Technik kann dann zu Hause mit dem WarmFeet-Kit geübt werden, das ein persönliches Hautthermometer und eine CD oder ein Tonband mit Anweisungen auf der einen Seite und der Entspannungstechnik auf der anderen Seite enthält. Um die positiven Ergebnisse bei der Anwendung der WarmFeet-Technik zu maximieren, ist es sehr wichtig, jeden Tag Zeit mit dem Erlernen und Üben der Entspannungstechnik zu verbringen. Neue Anwender sehen oft schon mit einem kleinen Temperaturanstieg von etwa 1 bis 2 Grad Celsius erste Erfolge. Aber wenn man ein- oder zweimal täglich jeweils 16 Minuten lang übt, kann man die Technik beherrschen. Mit zunehmender Übung tritt die Entspannung schneller und tiefer ein, und es können größere Erhöhungen der Hauttemperatur (4-10°F) beobachtet werden.
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Zu den Vorteilen der täglichen Anwendung der WarmFeet-Technik gehören folgende:
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- Erhöhte periphere Durchblutung
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- Reduzierte Schmerzen in den Beinen und Füßen
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- Schnellere Heilung von Fußgeschwüren
- Verbesserte Bewältigung von Alltagsbelastungen
Während das Erlernen jeder neuen Fähigkeit Zeit braucht, Während das Erlernen jeder neuen Fähigkeit Zeit, Geduld und Übung erfordert, ist fast jeder in der Lage, mit der WarmFeet-Technik zu lernen, sich zu entspannen. Da ihre Methoden durch Forschung und klinische Arbeit bestätigt wurden und sie nicht invasiv, nicht pharmazeutisch, kostengünstig und leicht zu erlernen ist, ist WarmFeet eine vielversprechende neue ergänzende Therapie im Bereich der Fuß- und Wundversorgung.
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