Alternative Namen für Adrenalin

Epinephrin

Was ist Adrenalin?

Abbildung eines Auges mit erweiterter Pupille – eine der Auswirkungen von Adrenalin, das während einer „Kampf- oder Flucht“-Reaktion ausgeschüttet wird.

Adrenalin und Noradrenalin sind zwei verschiedene, aber verwandte Hormone und Neurotransmitter. Sie werden im Zentrum (Medulla) der Nebennieren und in einigen Neuronen des zentralen Nervensystems gebildet. Sie werden in den Blutkreislauf freigesetzt und dienen als chemische Vermittler sowie zur Weiterleitung von Nervenimpulsen zu verschiedenen Organen. Adrenalin hat viele verschiedene Wirkungen, je nachdem, auf welche Art von Zellen es einwirkt. Die Gesamtwirkung von Adrenalin besteht jedoch darin, den Körper auf die „Kampf- oder Flucht“-Reaktion in Stresssituationen vorzubereiten, d. h. auf energische und/oder plötzliche Aktionen. Zu den wichtigsten Wirkungen von Adrenalin gehören die Erhöhung der Herzfrequenz, der Anstieg des Blutdrucks, die Erweiterung der Atemwege in der Lunge, die Vergrößerung der Pupille im Auge (siehe Foto), die Umverteilung des Blutes zu den Muskeln und die Veränderung des Stoffwechsels im Körper, um den Blutzuckerspiegel (vor allem für das Gehirn) zu maximieren. Ein eng verwandtes Hormon, Noradrenalin, wird hauptsächlich von den Nervenenden des sympathischen Nervensystems (sowie in relativ geringen Mengen vom Nebennierenmark) freigesetzt. Die Aktivität des sympathischen Nervensystems, die zur Freisetzung von Noradrenalin in den Blutkreislauf führt, ist kontinuierlich niedrig, während die Adrenalinausschüttung nur in Zeiten akuten Stresses erhöht ist.

Wie wird Adrenalin gesteuert?

Adrenalin wird hauptsächlich durch die Aktivierung von Nerven freigesetzt, die mit den Nebennieren verbunden sind, die die Sekretion von Adrenalin auslösen und somit den Adrenalinspiegel im Blut erhöhen. Dieser Prozess läuft relativ schnell ab, innerhalb von 2 bis 3 Minuten nach dem stressigen Ereignis. Wenn die Stresssituation endet, werden die Nervenimpulse zu den Nebennieren verringert, was bedeutet, dass die Nebennieren aufhören, Adrenalin zu produzieren.

Stress stimuliert auch die Freisetzung von adrenocorticotropem Hormon aus der Hirnanhangdrüse, das die Produktion des Steroidhormons Cortisol aus der Rinde der Nebennieren fördert. Dieses Steroidhormon ist für die Veränderung des Körperstoffwechsels (d.h. die Erhöhung des Plasmaglukosespiegels) unter längerfristigen, anhaltenden (chronischen) Stressbedingungen wichtiger als unter akutem Stress.

Was passiert, wenn ich zu viel Adrenalin habe?

Eine Überproduktion von Adrenalin ist sehr häufig. Die meisten Menschen sind gelegentlich Stresssituationen ausgesetzt und kennen daher die typischen Symptome einer Adrenalinausschüttung, wie z. B. Herzrasen, Bluthochdruck, Angstzustände, Gewichtsverlust, übermäßiges Schwitzen und Herzklopfen. Dabei handelt es sich jedoch um eine normale Reaktion des Körpers, die uns helfen soll, auf eine Stresssituation zu reagieren; sobald der akute Stress vorbei ist, verschwinden die Symptome schnell wieder, da die Adrenalinüberausschüttung aufhört. Einige Menschen mit Fettleibigkeit und unbehandelter obstruktiver Schlafapnoe können jede Nacht hohen Noradrenalin-/Adrenalinwerten ausgesetzt sein, da sie nach Luft ringen; dies könnte bei der Entwicklung von Bluthochdruck bei diesen Menschen eine Rolle spielen.

Sehr selten kann eine Überproduktion von Adrenalin/Noradrenalin durch einen Nebennierentumor, das so genannte Phäochromozytom, oder ein Paragangliom (wenn es außerhalb der Nebenniere, aber entlang der Nerven des sympathischen Nervensystems liegt, die durch Brust und Bauch verlaufen) verursacht werden. Solche Tumore können auch in Familien vorkommen. Zu den Symptomen können die typischen Symptome eines Adrenalinüberschusses gehören, die schubweise auftreten, aber in einigen Fällen können die Symptome so mild sein, dass sie kaum wahrgenommen werden.

Was passiert, wenn ich zu wenig Adrenalin habe?

Ein zu geringer Adrenalinspiegel ist sehr ungewöhnlich, selbst wenn Sie beide Nebennieren durch Krankheit oder Operation verloren haben. Da 90 % des körpereigenen Noradrenalins aus dem Nervensystem stammt, ist der Verlust von 10 % über die Nebennieren nicht wirklich signifikant. Ein „Adrenalinmangel“ tritt daher nicht wirklich als medizinische Störung auf, außer vielleicht bei äußerst seltenen und ungewöhnlichen genetischen Katecholamin-Enzymdefekten.

Last reviewed: Jan 2018

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