Schwungräder sind eine geniale Möglichkeit, Energie zu speichern. Im Wesentlichen wird ein riesiger Rotor in einer Kammer mit Hilfe von Magneten in die Schwebe gebracht und gedreht. Da die Reibung sehr gering ist, dreht sich das Schwungrad kontinuierlich, ohne dass zusätzliche Energie zugeführt werden muss. Die Energie kann dann auf Befehl aus dem System entnommen werden, indem der sich drehende Rotor als Generator angezapft wird.

Beacon Power baut in Stephentown, New York, das größte Schwungrad-Energiespeichersystem der Welt. Das 20-Megawatt-System stellt einen Meilenstein in der Schwungrad-Energiespeichertechnologie dar, da ähnliche Systeme bisher nur in Versuchen und kleinen Anwendungen eingesetzt wurden.

Das System besteht aus 200 Kohlefaserschwungrädern, die in einer Vakuumkammer schweben. Die Schwungräder nehmen die Energie des Stromnetzes auf und können 15 Minuten lang konstant 1 Megawatt Strom abgeben. Das System tritt an die Stelle zusätzlicher Erdgaskraftwerke, die bisher zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage im Stromnetz eingesetzt wurden, indem sie die Energieproduktion während der Nachfragespitzen erhöhten und die Produktion während der Versorgungsspitzen senkten.

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Beacon Power erhielt vom US-Energieministerium eine Darlehensgarantie in Höhe von 43 Millionen Dollar für den Bau der Anlage. Das Unternehmen plant, die Technologie für weitere Anwendungen einzusetzen, z. B. zur Pufferung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenenergie. Die Schwachstelle dieser erneuerbaren Technologien ist die Unfähigkeit, Energie ohne den Einsatz riesiger Batteriebänke zu speichern. Das Schwungradsystem bietet eine Alternative.

Beacon Power berichtet, dass 18 Megawatt des neuen Schwungradspeichersystems bereits am Netz sind und das System bis Ende Juni mit voller Kapazität arbeiten wird.

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