Clonorchis sinensis

STOFFSICHERHEITSDATENBLATT – SCHÄDLICHE STOFFE

Abschnitt I – SCHÄDLICHER STOFF

NAME: Clonorchis sinensis

SYNONYM ODER KREUZVERWEIS: Clonorchiasis, Chinesische oder Orientalische Leberegelkrankheit

CHARAKTERISTIK: Helminth, Trematode, erwachsene Würmer sind 10-25 mm lang und 3-5 mm breit; Eier sind 20-30 µm lang und 15-17 µm breit

Abschnitt II – GESUNDHEITSGEFAHR

PATHOGENIE: Die Symptome sind meist mild und umfassen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall und Druckgefühl oder Schmerzen im Bauchraum; selten kann eine Obstruktion der Gallenwege zu Gelbsucht führen, gefolgt von Leberzirrhose, Vergrößerung und Empfindlichkeit der Leber, fortschreitendem Aszites und Ödemen; Cholangitis, Chloelithiasis und Pankreatitis können sich aus einer chronischen Infektion entwickeln; ein signifikanter Risikofaktor für die Entwicklung eines Cholangiokarzinoms

EPIDEMIOLOGIE: Endemisch in Südostchina, aber auch im Rest des Landes; kommt in Japan, Taiwan, Korea, Laos, Kambodscha und Vietnam vor; höchste Prävalenz bei Personen über 40 Jahren; Fälle werden häufig in Nordamerika dokumentiert, hauptsächlich importiert durch asiatische Einwanderer

WIRTSCHAFTSBEREICH: Menschen, Katzen, Hunde, Schweine, Fische

SCHÄDLICHE DOSIERUNG: Nicht bekannt

ÜBERTRAGUNGSWEISE: Verschlucken von rohem oder unsachgemäß gekochtem Süßwasserfisch oder Krebsen, die eingekapselte Larven enthalten

INKUBATIONSZEIT: Variabel; hängt von der Anzahl der vorhandenen Würmer ab; Egel können innerhalb eines Monats nach Aufnahme der eingekapselten Larven die Reife erreichen

VERBINDLICHKEIT: Nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragbar; infizierte Personen können lebensfähige Eier bis zu 30 Jahre weitergeben

Abschnitt III – VERBREITUNG

RESERVOIR: Menschen, Katzen, Hunde, Ratten, Schweine

ZOONOSIS: Ja – Haustiere dienen als Endwirte

VECTOREN: Schnecken

Abschnitt IV – VIABILITÄT

WIRKSTOFFUNTERSUCHUNG: Empfindlich gegen Praziquantel und Albendazol

UNTERSUCHUNGSUNTERSUCHUNG gegen DISINFEKTIONSMITTEL: Alle infektiösen Stadien sind empfindlich gegenüber 1%igem Natriumhypochlorit

PHYSISCHE INAKTIVIERUNG: Empfindlich gegenüber Erhitzung auf 56°C für 30 Minuten für alle infektiösen Stadien

ÜBERLEBEN AUSSERHALB DES HOSTES: Empfindlich gegen Einfrieren

ABSCHNITT V – MEDIZINISCH

ÜBERLEBUNG: Auf Symptome achten; durch mikroskopischen Nachweis von Larven im Kot bestätigen

ERSTE HILFE/BEHANDLUNG: Angemessene medikamentöse Therapie; Operation bei seltener schwerer Gallenobstruktion

IMMUNIZIERUNG: Keine verfügbar

PROPHYLAXIS: Keine verfügbar

ABSCHNITT VI – LABORGEFAHREN

LABORISCH ERWORBENE INFEKTIONEN: Bisher keine gemeldet

QUELLEN/SPECIMEN: Kot

Hauptgefahren: Verschlucken von infektiösen Eiern; Hautpenetration von infektiösen Larven

Besondere Gefahren: Mit Parasiten infizierte Tiere stellen eine potentielle Gefahr für das Laborpersonal dar

ABSCHNITT VII – EMPFOHLENE VORSICHTSMASSNAHMEN

UMGEBUNGSVORSCHRIFTEN: Praktiken der Biosicherheitsstufe 2 und Einschließungsausrüstung für alle Tätigkeiten, die infektiöse Stadien des Parasiten und potenziell infektiöse Körperflüssigkeiten oder Gewebe betreffen

PROTECTIVE KLEIDUNG: Laborkittel; Handschuhe, wenn Hautkontakt mit infektiösem Material unvermeidbar ist

Weitere Vorsichtsmaßnahmen: Keine

Abschnitt VIII – INFORMATIONEN ZUR HANDHABUNG

VERSCHMUTZUNGEN: Aerosole absetzen lassen; in Schutzkleidung den verschütteten Stoff mit saugfähigem Papierhandtuch abdecken und 1%iges Natriumhypochlorit vom Rand zur Mitte hin auftragen; vor dem Aufwischen ausreichende Einwirkzeit (30 min) einhalten

ENTSORGUNG: Alle Abfälle vor der Entsorgung dekontaminieren; Dampfsterilisation, chemische Desinfektion, Verbrennung

Lagerung: In versiegelten Behältern, die entsprechend gekennzeichnet sind

Abschnitt IX – VERSCHIEDENE INFORMATIONEN

Datum erstellt: Januar 2000

Vorbereitet durch: Office of Laboratory Security, PHAC

Obwohl die in diesem Sicherheitsdatenblatt enthaltenen Informationen, Meinungen und Empfehlungen aus als zuverlässig erachteten Quellen zusammengestellt wurden, übernehmen wir keine Verantwortung für die Richtigkeit, Hinlänglichkeit oder Zuverlässigkeit oder für Verluste oder Verletzungen, die sich aus der Verwendung der Informationen ergeben. Es werden häufig neue Gefahren entdeckt und diese Informationen sind möglicherweise nicht ganz aktuell.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.