Japanische Armee auf dem Xiaoximen (Kleines Westtor) der inneren Stadtmauer von Mukden (heute Shenyang), Mandschurei, China Aus „Manshu Jihen Shashincho“
Am späten Abend des 18. September 1931 (Showa 6), wurde ein kurzes Stück Eisenbahnstrecke der Südmandschurischen Eisenbahngesellschaft in der Nähe des Liutiao-Sees am Stadtrand von Mukden (heute Shenyang) von Offizieren der Kwangtung-Armee (Teil der in der Mandschurei stationierten kaiserlichen Armee) gesprengt. Dies war der sogenannte Mandschurei-Zwischenfall oder Mukden-Zwischenfall.
In seinem Tagebuch hat HARADA Kumao, Privatsekretär des Genro SAIONJI Kinmochi, einen genauen Bericht über die Aufregung des Premierministers WAKATSUKI Reijiro nach Bekanntwerden des Mandschurei-Zwischenfalls sowie über die darauf folgenden Maßnahmen des Kabinetts und des Kaiserhofs hinterlassen. Das Kabinett beschloss sofort eine Nicht-Expansionspolitik, aber die Kwangtung-Armee setzte ihre Expansion in die Mandschurei fort.
Es wurde vorgeschlagen, ein „Kabinett der Zusammenarbeit“ zu bilden, das sich sowohl aus der Minseito als auch aus der oppositionellen Seiyukai zusammensetzen sollte, um einen Durchbruch in der Situation zu erzielen, aber da verschiedene Personen aneinander vorbei arbeiteten, ging diese Idee nach hinten los und führte zu politischen Unruhen. Infolgedessen stürzte das zweite Kabinett WAKATSUKI, was die Bemühungen von Außenminister SHIDEHARA Kijuro um diplomatische Schlichtung zunichte machte. Im folgenden Jahr erkannte Japan als eines der wenigen Länder das von der Kwangtung-Armee eingesetzte Marionettenregime „Mandschukuo“ an. 1933 (Showa 8) zog sich Japan aus dem Völkerbund zurück und geriet in der internationalen Gemeinschaft zunehmend in die Isolation.